DG - NOSTOS ALS UTOPIA - Eine Topographie des Unbehausten


Fortsetzung der Gedanken aus:
👉 DG - The Nomadic Self - Reise als Spiegel der Seele
👉 DG - Kartografien des Werdens - Eine Reise durch Orte, Bilder und das Selbst

Nomadisches Dasein - (Drama oder Komödie) in drei Akten

NOSTOS

Nostos ist keine Rückkehr in die Vergangenheit, sondern eine Methode, die Gegenwart neu zu lesen/schreiben.

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"Nomadisches Dasein" (Drama oder Komödie) in drei Akten:
die Kamera greifen, das Notizbuch einpacken, aufbrechen.
NOSTOS meint nicht die Rückkehr an einem Ort, sondern das Verweilen im Dazwischen –
ein wacher Zustand zwischen Orten, Zeiten, Projektionen.

Das Nomadisches Dasein
Eine Kamera in der Hand, ein Notizbuch im Rucksack – und Aufbruch.
NOSTOS ist keine Rückkehr, sondern die Kunst, im Transitraum zu existieren.

Nomadisches Dasein:
→ Kamera.
→ Notizbuch.
→ Weg.
NOSTOS – nicht Rückkehr, sondern Anwesenheit im Fluss.
Existenz im Transit. Leben als Motion Picture, als Story.

PROÖMIUM - TOPOGRAFIE DES UNBEHAUSTEN

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Heimat ist kein Ort, sondern ein Unterwegs – ein fortwährendes Lesen der Welt in Spuren und Fragmenten. Was als prekäre, kreative Entwurzelung und Ortlosigkeit begann, wurde zur Praxis: Rhodos’ Aschelandschaften, Portos fließende Schatten, die kargen Linien der Kykladischen Architektur’ – sie alle sind keine Kulissen, sondern Resonanzräume einer Such. In ihren Rissen und Übergängen formt sich eine Poetik des Vorläufigen, die Ankunft verweigert, um dem Werden treu zu bleiben. NOSTOS heißt hier nicht Rückkehr, sondern radikale Gegenwart – ein stetes Übersetzen zwischen Verlust und Möglichkeit, zwischen Stein und Fluss, zwischen den unfertigen Karten, die wir uns selbst zeichnen.

NOSTOS ALS UTOPIA - Eine poetische Genealogie der Rückkehr

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Es begann nicht mit einem Plan. Sondern mit einem Bruch.

Ende 2021: Die Räumung des TOPOS ATELIER. Ein erzwungener Abschied. Ein Zustand kreativer Entwurzelung und Ortlosigkeit. Was folgte, war keine geordnete Neuorientierung, sondern ein tastender Weg durch das Ungewisse. Das Konzept GENESIS ( GENESIS - ALS ENTWURF und GESTALTUNG DES LEBENSWEGES, GENESIS - TRANSIT AND FOLLOW ART ) entstand aus dieser Leerstelle – nicht als Neuanfang im klassischen Sinn, sondern als Versuch, in der Bewegung selbst einen neuen Grund zu finden.

Seitdem bin ich unterwegs. Kein Zuhause, kein Studio, kein fester Ort. Stattdessen: Aufzeichnungen, Filme, Notizen aus Transiträumen. Ein Leben im Modus des Dazwischen. Ein Nomadisches Dasein.


Die frühen Fragmente von GENESIS trugen das Zeichen des Übergangs: "DIE GOLDENE SCHNITTE". Kein abgeschlossenes Denken, sondern ein fortlaufender Prozess – Befreiung (EXODOS), Aufarbeitung (REVISION), Transformation (GENESIS). Was als ästhetisches Konzept begann – ÄSTHETIK DER FLUIDITÄT – wurde zum Ausdruck einer existenziellen Haltung: der bewusste Verzicht auf Stabilität, auf Zentrum, auf das trügerische Versprechen der Ankunft.

KINO UND FLUSS übersetzte diese Idee ins Filmische: Die Kamera wurde zur Gefährtin, das Bild zur Denkbewegung. Fragmentarisch. Assoziativ. Offen. Keine Geschichte, sondern eine Spur. Kein Narrativ, sondern ein Echo.


Die Reise nach Rhodos im Sommer 2024 markierte einen Wendepunkt: Die verbrannten Hügel und entseelten Wälder wurden zum Spiegel eines schöpferischen Prozesses. Was als dokumentarische Spurensuche begann, offenbarte sich als ästhetisches Paradox – die Schönheit des Fragments, die Bedeutung des Unheilbaren: Poetik des Niedergangs, Topografie des Verlöschten. Die Kamera tastete sich nicht nur durch eine verkohlte Landschaft, sondern durch innere Zonen der Wandlung. In der Asche lag kein Ende, sondern eine Chiffre des fortwährenden Werdens – jeder Schritt wurde zur Meditation über Vergänglichkeit und über jene Formen von Erneuerung, die ohne Trost auskommen.

Das Enigma von Rhodos war kein zu lösendes Rätsel, sondern eine ästhetische Figur für das, was nicht heil ist – und nicht heil werden muss, um Bedeutung zu tragen.

Die Filme, die seither entstanden – DG - ENDLESS LOOP - DAS KONZEPT, LIFE REEL, Episoden aus dem Songlines Studio und die filmischen Reflexionen des Philosophischen Flaneurs – kartieren ein Territorium ohne Zentrum. Kein Ziel, kein Ursprung – nur Zirkulation. NOSTOS, die antike Figur der Heimkehr, löste sich von der Geografie. Sie wurde zur Bewegung in der Tiefe: Rückkehr nicht zu einem Ort, sondern zu einem Klang, einem Impuls, einer inneren Schwingung.

Porto, Athen, Sifnos – Fluide Topografien, Nomadische Linien, Geometrien des Unterwegsseins

Im März 2025 führte die Reise nach Porto. Die Kamera tastete sich durch Licht und Schatten, durch verwinkelte Gassen, verfallene Fassaden, entlang des Duro. Dort kristallisierte sich das Konzept erstmals deutlich – nicht in Begriffen, sondern in Atmosphären. DG - OPORTO25 - The Signature of Flow wurde nicht nur ein Film, sondern ein Manifest: für das Denken im Übergang, für das Leben als Entwurf.

Im Mai 2025 folgt die Reise nach Athen und Sifnos. Die Suche nach Sinn und Form setzt sich fort – exzentrisch, asymmetrisch, tastend, offen. Alle Horizonte werden zu provisorischen Bühnen, zur Projektionen der Utopie.

NOSTOS ALS UTOPIA meint seither keine Rückkehr zur Herkunft, sondern eine Haltung: die Fähigkeit, in der Fragmentierung nicht nur Verlust, sondern Möglichkeit zu erkennen. Die Bereitschaft, Zugehörigkeit stets neu zu entwerfen – in Bildern, in Texten, in Bewegung.

Was sich entfaltet, ist kein Werk mit Ziel, sondern eine Bewegung des Dazwischen. Porto, Athen, Sifnos – keine Kulissen, sondern Resonanzräume eines Denkens im Fluss. Jeder Schritt, jede Einstellung, jede Zeile wird Teil einer kartografischen Praxis des Werdens. NOSTOS ist kein Zurück, sondern ein tastendes Weiter – fragmentarisch, offen, in ständiger Verwandlung. Eine Philosophie der Schwelle, zwischen Bild und Begriff, Erinnerung und Entwurf.

Es ist kein abgeschlossenes Projekt.
Es ist eine Praxis.
Ein nomadisches Denken.
Eine Lebensphilosophie der Übergänge.
Eine Ästhetik der Existenz.
Eine Topografie des Unbehausten.

NOSTOS ≈ UTOPIA


Zwischen Stein und Fluss – Kartografie eines suchenden Blicks

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A Filmic Projection

Ein Mann geht allein.
Nicht verloren, aber ohne Ziel.
Die Kamera folgt ihm seitlich – leicht versetzt, wie ein Schatten.

Er trägt eine einfache Tasche, in der sich Notizbücher, Filmrollen, vielleicht ein Kieselstein von einer Insel befinden. Sein Blick ist wach, tastend. Kein Flaneur im klassischen Sinn, eher ein nomadischer Leser der Welt.

Er durchquert Landschaften des Dazwischen:
– verbrannte Hügel auf Rhodos, wo die Bäume wie verkohlte Gedanken wirken,
– eine alte Gasse in Porto, in der Licht und Schatten wie Erinnerungen fließen,
– eine windige Terrasse auf Sifnos, mit Blick auf das ägäische Blau, durchzogen von Stromleitungen wie gezeichnete Linien auf einer unvollständigen Karte.

In diesen Räumen bleibt er nie lange.
Er verweilt, notiert, filmt, lauscht.
Doch weitergehen ist Teil der Praxis.

Manchmal bleibt er stehen, berührt einen zerborstenen Stein, filmt eine Wand voller Kratzer, als wäre sie ein Manuskript.
Er spricht nicht – aber seine Präsenz ist eine Frage.
An die Zeit.
An den Ort.
An das, was fehlt.

Die Welt antwortet nicht direkt. Aber sie gibt Widerhall.
RESONANZEN
In Windstößen.
Im Licht, das durch eine Ritze fällt.
Im Flirren einer alten Super-8-Aufnahme.

Dies ist kein Selbstporträt.
Sondern eine Spurensuche.
Ein Werden ohne Versprechen.
Ein Schreiben im Gehen.
Eine topografische Meditation über das Unbehauste – nicht als Mangel, sondern als offene Form.


NOSTOS ALS UTOPIA - PROJECTIONS

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STALKER

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DELOS

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FLANEUR

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NOMADISCHES DASEIN

References